Inhalte und Themen
Schamanismus
Der schamanische Weg
Allerdings – so habe ich es selbst erfahren und so möchte ich es betonen – ohne die Einnahme bewusstseinsverändernder Mittel! Denn: mit unserem Körper und mit unserem Geist haben wir alle Techniken und Instrumente in der Hand, die wir benötigen, um unser Leben von Grund auf zu verändern.
Freiheit und Verantwortung
Eines der primären Ziele des Schamanismus – in weiterer Folge spreche ich von „dem“ Schamanismus“, wenn ich diese von mir erfahrene Richtung meine – ist ein Leben in Freiheit. Grundsätzlich bestimmt jede und jeder für sich selbst, was er oder sie unter Freiheit versteht. Wer sich frei fühlt, der ist auch frei. Schamanismus weist uns eher darauf hin, dass wir unser ganzes Leben daran arbeiten können und sollten, unsere Freiheit und Unabhängigkeit auszudehnen, auszuweiten, zu vermehren und zu vergrößern.
Aber vielfach wissen wir gar nicht einmal, wie unsere Freiheit auszusehen vermag. Uns fehlt die Perspektive, wir tappen im Dunkeln, wie in Platons Höhlengleichnis. Da wir uns immer an Bekanntem orientieren und das Unbekannte eben unbekannt ist, wissen wir auch nicht, welchen Weg wir gehen und welche Richtung wir nehmen sollten, wo wir beginnen sollten, etwas zu ändern. Und da sich Gesellschaft und soziale Normen stets in sehr spezifische Richtungen bewegen, kommen von dort auch wenig Anregungen, was anders gemacht werden könnte.
Hier beginnt Schamanismus wirksam zu werden. Denn zunächst einmal hängt Freiheit mit Selbstverantwortung zusammen. Entscheidend ist der Wille, besser die „Absicht“. Mit meiner Absicht steuere ich den Weg. Die Absicht ist entscheidend, denn der Weg der Freiheit erfordert Disziplin, Ausdauer und Geduld. Nicht umsonst spricht man weniger von schamanischen Ausbildungen, sondern von schamanischen „Lehrjahren“. Ich kann mit meiner Erfahrung begleiten auf einem Weg – die feste und unbeugsame Absicht, diesen zu gehen, muss von jedem Menschen selbst kommen.
Schamanische Inhalte und Themen
Es gibt viele Inhalte und Themen in den Lehren des Carlos Castaneda, einige davon habe ich intensiver während meiner eigenen Lehrjahre erlebt, andere weniger intensiv. Hier ein Auszug davon:
Der Pirscher – der Träumer
Hinter diesen beiden eher abstrakt und antik anmutenden Begriffen verbergen sich handfeste Techniken. Der „Pirscher“ ist der, der sich anschleicht, der sich vorsichtig annähert, diplomatisch, schlau, behutsam, strategisch. Er will etwas Bestimmtes erreichen, kein Weg führt daran vorbei. Dieses „Bestimmte“ kann durchaus Erfolg im Beruf sein, oder Stabilität in einer Beziehung, kann aber genauso gut ein Pirschen nach Bewusstheit, nach Freiheit oder nach Energie bedeuten.
Der „Träumer“ hingegen funktioniert ganz anders. Mit der Interpretation „normaler“ Träume hat dies nichts zu tun. Der Träumer erwacht im Traum. Ein erster Schritt in diese Richtung ist es also, sich im Traum bewusst zu werden, dass man träumt. Auch hier gibt es verschiedene Techniken, um dies zu erreichen. Ähnlich wie bei manchen Konzepten des „Klarträumens“ gibt es danach weitere Stufen des bewussten Träumens, etwa Stabilität in die Träume zu bringen oder sich im Traum zu orientieren. Für mich war das bewusste Träumen eine der ersten Aufgaben, die ich mir wählte. Es erstaunte mich sehr, welche Wirkung das Traumbewusstsein auf das Alltagsbewusstsein ausübt, wie sehr sich also meine Perspektive der alltäglichen, der „normalen“ Welt ändert, wenn sich mein Traumbewusstsein verändert.
Das Ansammeln von Kraft
Eines der grundlegendsten Konzepte dieses Schamanismus ist das Ansammeln von Kraft. Sobald wir einmal akzeptieren, dass Energie alles im Leben steuert, stellt sich die Frage, was denn nun mit unserer Energie geschieht. Wann bzw. in welchen Situationen gewinnen wir Energie, wann verlieren wir Energie? Dieser bedeutenden Frage ist es schon Wert, etwas Aufmerksamkeit zu widmen. Denn in der Regel leben wir diese Aspekte unbewusst, das heißt, wir wissen nicht so genau, wo wir Energie gewinnen bzw. verlieren.
Bewusstsein über etwas zu erlangen ist ein Prozess. Der erste Schritt dabei ist, sich diesem Prozess zu stellen. Bringen wir einmal Aufmerksamkeit in eine Sache, erhellen sich dunkle Nebelwände bald schon ein bisschen. Mittels verschiedener Techniken wirst Du also lernen, Aufmerksamkeit darauf zu lenken, wo Deine Energien hinfließen bzw. welche Möglichkeiten Dir offenstehen, dies zu ändern.
Makellosigkeit und kontrollierte Torheit
… und weitere, auf den ersten Blick seltsame Begriffe, unter denen sich niemand so recht etwas vorstellen kann. Beides sind Konzepte der Disziplin, also der „Ansammlung von energetischer Kraft“. Sie dienen uns insbesondere, um im sozialen Gruppen gut zu überleben, was ja keineswegs einfach ist. Viele Menschen auf dem Gipfel ihres beruflichen Erfolges sind keineswegs glücklich mit ihrem Leben. In unserer Welt scheinen Erfolg und Glück ja fast konträre Begriffe zu sein.
„Makellosigkeit“ bedeutet, seine Sache bestmöglich zu machen, bedeutet „den adäquaten Einsatz von Energie“. Erstaunlicher Weise funktionieren Dinge nicht nur deshalb oft nicht, weil wir zu wenig Energie oder Aufmerksamkeit darin einbringen, sondern sie funktionieren auch deshalb nicht, da wir zu viel Energie aufwenden. Letzteres ist eine eher ungewöhnliche Sichtweise auf die Dinge. Dass wir zu viel Energie einbringen, merken wir beispielsweise daran, dass Emotionen auftauchen, die dann für uns schwierig zu kontrollieren sind.
„Kontrollierte Torheit“ hingegen ist ein Konzept, sich auch in schwierigen Situationen die eigene Freiheit aufrechtzuerhalten. Immer wieder einmal geraten oder befinden wir uns in Situationen, die wir – zumindest im Moment – nicht verändern können. Kontrollierte Torheit meint nun das Entwickeln der Fähigkeit, unbemerkt von außen in der Situation Distanz zu bewahren, Das Konzept geht vom Wissen aus, dass alles Soziale ein Spiel ist und dass wir lernen können, für eine Zeitlang die Torheit mitzuspielen im Bewusstsein, dass es ein Spiel ist. Allerdings benötigen wir den Einsatz dieser Technik bereits eine gewisse Stabilität unseres „Energiehaushaltes“.
Rekapitulation
Und schließlich noch ein verwirrender Begriff. „Rekapitulation“ meint ein Konzept, mit der man Rückschau hält auf ein bestimmtes Ereignis, auf eine Phase im Leben, auf eine Beziehung oder etwas anderes. Mittels spezifischer Techniken holst Du Dir das Ereignis nicht nur zurück in Dein Bewusstsein, sondern lässt es zugleich auch wieder los, lässt es vorbeiziehen und vorüberziehen. Damit befreist Du Dich vom Ereignis und wirst wieder ein Stück weit freier in Deinem Leben.
Kraftatmungen
Kraftatmungen finde ich nicht in den Konzepten von Carlos Castaneda. Ich erlernte sie nur über den mexikanischen Schamanen Agustín. Mit Hilfe einer kräftigen und tiefen Atmung und zusätzlichen Körperbewegungen über einen längeren Zeitraum hinweg – etwa 15 bis 20 Minuten – gelangt man in einen Trancezustand, welcher sich noch steigert, indem man sich im Anschluss an das Atmen flach auf den Boden legt. Intensive Erfahrungen, zum Teil auch emotioneller Art, sind dabei üblich. Die Kraftatmungen von vielen Menschen als ein profunder Reinigungsprozess erlebt.
Vibramotion
„Vibramotion“ schließlich ist jene Technik, die ich am meisten schätze, die ich auch als die wirkungsvollste erachte.
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